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Ludwig Leichhardt
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Zwei Kontinente feiern Leichhardt
Zur Feier des 200. Geburtstags wird eine Leichhardt-Stele im Schwielochsee enthüllt.
Foto: Sue HaywardLausitzer Rundschau
Von Ingvil Schirling
Festjahr zum 200. Geburtstag des Australien-Forschers strebt Höhepunkt entgegen
COTTBUS/GOYATZ Mit einer Absichtserklärung soll am Ende eines festlichen Vormittags der Grundstein für Projekte gelegt werden, die weit über das Festjahr zu Ehren des Australienforschers aus dem Oberspreewald hinaus reichen. Die geplante Leichhardt-Stiftung, getragen von Amt Lieberose/Oberspreewald, Land Brandenburg, Wirtschaftsunternehmen und anderen Partnern, ist zwar noch nicht komplett unterschriftsreif. Doch die Verhandlungen sind so weit gediehen, dass zum Festakt eine Absichtserklärung unterzeichnet werden kann.
Dieser Festakt wird in Deutschland und Australien gleichermaßen begangen. Auf dem fünften Kontinent gilt der in Trebatsch geborene und in Cottbus ausgebildete Forscher als eine Art Volksheld. Nicht nur, weil viele seiner Entdeckungen für die Entwicklung des Landes von großer Bedeutung waren, sondern auch, weil seine Berichte aus dem bis dato völlig unbekannten Landesinneren den Menschen Mut gaben.
An die Bedeutung des Allround-Wissenschaftlers und Expeditionsleiters wird zu gleicher Stunde auch in Australien gedacht. Während des Festaktes am Dienstag, 22. Oktober, ab 18.30 Uhr im Cottbuser Weltspiegel steht eine Liveschaltung nach Australien ebenso an wie während der Leichhardt-Konferenz am 23. Oktober. An diesem Tage wäre Ludwig Leichhardt 200 Jahre alt geworden. Er gilt seit einer Expedition in Zentralaustralien im Jahr 1848 als verschollen.
Bereits um 9.30 Uhr am Mittwoch in 14 Tagen wird für die Festgäste in Goyatz die Verbindung zur Universität von Queensland nach Brisbane hergestellt. Dort findet parallel ein Leichhardt-Symposium statt. Die Zeitdifferenz zwischen Europa und Australien erfordert es, die Konferenz schon früh beginnen zu lassen. Vor der Live-Schaltung begrüßt Amtsdirektor Bernd Boschan um 9.30 Uhr die Gäste.
Thema des australischen Symposiums ist Biodiversität, biologische Vielfalt. Zunächst wollen die australischen Professoren über die Ergebnisse ihrer Veranstaltung berichten. Das Thema Biodiversität scheint sich unter dem Namen des großen Forschers als übergreifendes Interesse zu etablieren. In Verbindung mit Klimawandel und Naturschutz berührt es sowohl im Spreewald und in Brandenburg als auch im australischen Bundesland Queensland, schätzt Amtsdirektor Boschan ein und denkt dabei auch an die INA, die geplante internationale Naturausstellung in Lieberose. Daher sollen die im Leichhardt-Jahr entstandenen Kontakte vertieft werden – mit Blick auf eine mögliche Vereinbarung zwischen Brandenburg und Queensland zur Zusammenarbeit in Wissenschaft, Kunst und Tradition.
Dass neben Festreden des australischen Botschafters Peter Tesch und des Bundestagsabgeordneten Peter Danckert auch Grußworte von Bundespräsident Joachim Gauck und Ministerpräsident Dietmar Woidke erwartet werden, "zeigt, dass das Thema Ludwig Leichhardt mittlerweile bei vielen angekommen ist", sagt Boschan. Zudem wird die Einweihung der Leichhardt-Stele am Ufer des Schwielochsees ein weiterer Höhepunkt der Konferenz sein. Sie steht bereits, ist aber noch verhüllt, informiert er weiter. Per Direktübertragung zur Konferenz in der Goyatzer Mehrzweckhalle können alle Gäste an der Enthüllung teilhaben. Damit wird ein seit Jahrzehnten verfolgtes Projekt zum Abschluss gebracht. Kommendes Jahr soll die dazugehörige Veranstaltungsplattform im See folgen.