Neues Gesicht im Leichhardt-Haus
Trebatsch (MOZ) Im Ludwig-Leichhardt-Museum in Trebatsch gibt es mit Beginn dieses Jahres eine neue Mitarbeiterin. Antje Merres kümmert sich um die Gäste und die Einrichtung. Zugleich wurde der neue Veranstaltungsplan für 2016 veröffentlicht.
Es sind die ersten Wochen für Antje Merres im Ludwig-Leichhardt Museum in Trebatsch. In einem kleinen Büro hat sie sich eingerichtet und kümmert sich täglich sechs Stunden lang um die Einrichtung. "Es soll ja auch alles gepflegt und ordentlich aussehen", sagt die 35-Jährige. Und so hat sie immer ein Auge auf die Außenanlage wie auch die drei Räume, in denen sich ein Museum und ein Vortragszimmer befinden.
Mit was sich Antje Merres jedoch gerade am meisten beschäftigt, ist der Australienforscher Ludwig Leichhardt selbst. Im Trebatscher Ortsteil Sabrodt wurde er im Oktober 1813 geboren, wuchs in der Region auf und besuchte das Gymnasium in Cottbus. Als junger Mann kam er im Februar 1842 nach Australien, wo er drei Expeditionen ins damals noch unerforschte Outback unternahm. Von seiner dritten Tour sollte er nie zurückkehren. All das studiert Antje Merres im Museum. "Ich habe mir schon Einiges auf den Infotafeln durchgelesen", erzählt sie. Auch die Landkarten, Fotos und Mitbringsel in den Schaukästen helfen ihr, die einzelnen Lebensabschnitte des Forschers und Entdeckers nachzuvollziehen. "Das ist sehr interessant, denn so viel wusste ich über Leichhardt zuvor noch nicht", gibt sie zu.
Antje Merres ist gelernte Bürokauffrau und hat in einem Museum noch nie gearbeitet. Organisatorische Abläufe sind ihr aber vertraut. Neuland sind hingegen die geplanten Führungen von Schulgruppen bis hin zu Senioren im Museum selbst. "Da schaue ich den anderen noch einmal über die Schulter", sagt sie und meint die ehrenamtlichen Mitglieder der Ludwig-Leichhardt Gesellschaft. Sie bieten diese Führungen an, führen durch die Räume und erzählen die Geschichte des Australienforschers. Zugleich stehen auf dem Dachboden alte Gerätschaften, die bei Besuchern die ein oder andere Frage hervorrufen könnten. "Darauf muss ich mich noch vorbereiten", sagt Antje Merres. Doch ihr bleibt noch etwas Zeit. Im Winter kommen eher selten Gäste ins Museum, viel mehr wird im Frühjahr los sein.
Das kann auch André Parade, Vorsitzender der Ludwig-Leichhardt-Gesellschaft bestätigen. "Während der Saison von Ostern bis Oktober ist besonders viel los", sagt er. Der Trebatscher ist froh, mit Antje Merres eine neue Kraft fürs Museum gefunden zu haben. Seit rund einem Jahr war die Stelle der Museumshelferin nicht besetzt, nach dem Sabine Miething aufgrund einer schweren Erkrankung nicht mehr voll arbeiten konnte. "Ihr Verlust hat bei uns ein großes Loch hinterlassen", sagt er bewegt und mit viel Anerkennung für die Arbeit der 63-Jährigen, die im vergangenen Jahr verstarb. Antje Merres tritt nun in ihre Fußstapfen, öffnet die Türen schon jetzt von Montag bis Freitag, jeweils 10 bis 16Uhr, für die Besucher und steht bei Anfragen persönlich wie auch telefonisch zur Verfügung.
Heute findet die erste Veranstaltung statt, bei der sie dabei sein wird. "Es gibt einen Vortrag zum Ultralanglauf in Trebatsch sowie auf dem Leichhardt-Trail im Februar", sagt sie. Zu Gast sind die beiden Sportler Aldo Bergmann und Volkmar Rossberg. Um 19Uhr geht es los. Der Eintritt ist frei, Spenden für die ehrenamtliche Arbeit der Ludwig-Leichhardt-Gesellschaft sind stets willkommen.
Des Weiteren gibt es in den kommenden Monaten jeweils einen Vortrag zu einem ausgewählten Thema. Dazu gehören unter anderem das Reiseziel Kreta (11.Februar) oder die Schmorgurken (3.März) wie auch tierische Veranstaltungen über Raben (2.Juni) und Kraniche (3.November). Auch Leichhardts Schaffen steht auf der Agenda. Eine Übersicht erhält man unter anderem bei Antje Merres