Kaffenkahn-Verein wird gegründet
TEG-Geschäftsführer Heiko Jahn (r.) stellte in Goyatz die Bilanz der Kaffenkahn-Fahrten im Ludwig-Leichhardt-Jahr 2013 vor.
Foto: ho Lausitzer Rundschau
Von Ingrid Hoberg
Historischer Lastensegler soll touristischer Anziehungspunkt auf dem Schwielochsee sein
GOYATZ Der Kaffenkahn soll seine neue Heimat auf dem Schwielochsee finden. Diese Idee, die am Dienstagabend in Goyatz im Gasthaus Hafenterrassen vorgestellt wurde, findet breite Unterstützung. Nun wird die Gründung des Fördervereins "Kaffenkahn Ludwig Leichhardt" und einer GmbH zur Finanzierung des Projekts vorbereitet.
Amtsdirektor Bernd Boschan und die Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Oberspreewald (TEG) hatten zu einer Informationsveranstaltung zum Kaffenkahn eingeladen und etwa 50 Touristiker, Unternehmer und Vertreter von Vereinen waren nach Goyatz gekommen. "Das ist ein positives Echo", stellte der Amtsdirektor fest. Dieses erste Treffen sei ein Anstoß für eine nachhaltige touristische Entwicklung.
Einige Teilnehmer erklärten noch an diesem Abend, dass sie im Förderverein Mitglied werden wollen und dass sie sich auch in die noch zu gründende Gesellschaft einbringen wollen. "In der letzten Januar-Woche soll die Gründungsversammlung stattfinden. Bis dahin haben wir Bilanz gezogen, wie die Finanzierung erfolgen kann", sagt Heiko Jahn, Geschäftsführer der TEG. Und auch die Betriebsgenehmigung muss vorab geklärt werden. In der Diskussion hatte es Hinweise gegeben, dass es unterschiedliche Anforderungen an das Fahren auf Landes- und auf Bundesschifffahrtswegen gibt.
Durchweg positiv waren die Eindrücke, die bei den Kaffenkahn-Fahrten im Leichhardt-Jahr 2013 gesammelt worden waren. Bei 14 Fahrten waren 700 Gäste über den Schwielochsee gesegelt. "Wir hatten viele Nachfragen und deshalb soll die Möglichkeit geprüft werden, den Kaffenkahn dauerhaft nach Goyatz, auf den Schwielochsee, zu holen", sagte Heiko Jahn. Der Kaffenkahn sei ein Alleinstellungsmerkmal, das authentisch ist, weil zu Zeiten von Leichhardts Vater Lastenschiffe auf dem See fuhren und der von Peter Alker und Olaf Hinz gebaut Kahn originalgetreu ist. Die beiden Schiffseigner haben ihre Absicht erklärt, die "Concordia" abzugeben.
Weitere Informationen gibt TEG-Geschäftsführer Heiko Jahn, Telefon 035478 179090.
Zum Thema:
Kaffenkähne waren Gebrauchsfahrzeuge, die um 1800 zum Transport von Waren genutzt wurden. Sie waren einfach gebaut, hatten keinen Steven, sondern an den Schiffsenden hochgezogene Bodenplanken, an die seitlich die Planken befestigt waren. Das so entstandene Schiffsende, die sogenannte Kaffe, gab dem Kahn den Namen. Die "Concordia" ist ein Nachbau des Kaffenkahns, der im Deutschen Technikmuseum Berlin zu sehen ist.