Beeskow (MOZ) Auf der Schwielochseekonferenz sind am Donnerstag drei neue Wasserfahrzeuge vorgestellt worden, die ab diesem Jahr auf Brandenburgs größtem See zum Einsatz kommen. Auf Friedländer Seite wird zudem in wenigen Wochen ein neuer Rad- und Wanderweg eröffnet.
In Jessern werden zwei neue Boote für den Fahrgasttransport in Dienst gestellt. Dies hat Udo Buchta auf der dritten Schwielochseekonferenz, die am Donnerstag in Beeskow stattfand, bekanntgegeben. Buchta ist der Betreiber des Jugend&Familienzeltplatzes an der Geisterschlucht in Jessern. Ein Boot mit einer Kapazität von 12 Personen und sieben Fahrrädern ist bereits im Einsatz, ein zweites Boot, das 20 Personen und ebenso viele Fahrräder transportieren kann, wird gerade in einer Werkstatt lackiert.
Die Fahrzeuge haben in Jessern ihren Heimathafen und laufen verschiedene Ziele am Schwielochsee sowie in der Spree an. Die Boote fahren auf Anfrage, ein fahrplanmäßiger Linienbetrieb ist nicht vorgesehen. "Wir betrachten uns daher nicht als Konkurrenz zu der Fahrgastschifffahrt Wiedemann, sondern als Ergänzung", so Buchta. Aufgrund der flachen Bauweise können die Fahrzeuge sowohl klassisch an Stegen anlegen, als auch mit dem Bug direkt auf einen Sandstrand auflaufen. Die Boote stammen von der Trebatscher Fischerei Zschimmer. Buchta und Jürgen Zschimmer wollen demnächst eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gründen, um die Boote zu verchartern.
Auch zum Kaffenkahnprojekt, das die Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Oberspreewald (TEG) vorantreibt, gibt es Neuigkeiten. So werde das Schiff nach einer behördlichen Genehmigung am 30. April am Schwielochsee eintreffen. Der originalgetreue Nachbau eines historischen Kaffenkahns ist bisher noch in Fürstenberg an der Havel stationiert. Die Eigner Peter Alker und Olaf Hinz haben ihre Bereitschaft erklärt, das Fahrzeug an eine noch zu gründende Betreibergesellschaft am Schwielochsee zu veräußern.
Der Lastensegler mit dem 14 Meter hohen Mast war anlässlich des Leichhardt-Jahres 2013 zehn Tage lang zwischen Goyatz und Beeskow unterwegs. Sämtliche Fahrten waren damals ausgebucht, teilweise mussten die Eigner der Concordia drei Mal pro Tag mit Passagieren in den See stechen. "Der Kaffenkahn wird das weithin sichtbare Symbol der Schwielochseeregion und Botschafter des Leichhardtlandes werden", verspricht TEG-Chef Heiko Jahn. Angedacht sei, das Fahrzeug zwischen den Gemeinden Schwielochsee und Tauche sowie zwischen den Städten Beeskow und Friedland laufen zu lassen. Voraussichtlich am 28. April werde ein Kaffenkahn-Förderverein gegründet. Beeskows Bürgermeister Frank Steffen versicherte auf der Konferenz, die Stadt werde das Projekt unterstützen. Die Gemeinde Schwielochsee, wo der Kahn am Standort Goyatz stationiert werden soll, zählt zu den Initiatoren des Projekts. Die Stadt Friedland und die Gemeinde Tauche seien gegenwärtig noch in Verhandlungen mit der TEG. Wie deren Geschäftsführer weiter mitteilte, wollen die Eigner den Kahn für die Dauer einer Saison an die TEG zur Probe "ausleihen".
Der Vorsitzende des Friedländer Tourismusvereins Lutz-Bodo Knöfel, stellte einen neuen Rad- und Wanderweg vor, der vor Pfingsten eingeweiht werden soll. Der Weg, der in einer landesweit einzigartigen wasserdurchlässigen Waben-Pflasterung ausgeführt ist, verläuft direkt am Ufer des Schwielochsees und verbindet die Ortschaften Speichrow, Pieskow, Niewisch und Möllen. Derzeit fehlt noch das letzte Teilstück bei Friedland, sodass Fahrradfahrer auf die stark befahrene Bundesstraße B 168 ausweichen müssen, um von Möllen nach Friedland zu gelangen und umgekehrt. "Wir sind gerade dabei, einen Fördermittelantrag vorzubereiten, um das letzte Stück über den alten Naturlehrpfad hoffentlich ab 2015 bauen zu können", so Knöfel.
Die Teilnehmer der Schwielochseekonferenz, die zum ersten Mal 2012 durchgeführt wurde, verfolgen das Ziel, die touristischen Angebote rings um den See besser zu vernetzen und gemeinsam zu vermarkten. Initiatoren sind die TEG, die Märkische Tourismuszentrale Beeskow sowie der Tourismusverein Friedland.