Campingplatz Zaue steigert Übernachtungszahlen
Die Kängurus in ihrem Gehege auf dem Campingplatz in Zaue sind ein beliebtes Fotomotiv. Foto: ho Lausitzer Rundschau
Von I. Hoberg
TEG-Geschäftsführer Heiko Jahn kündigt Weiterführung des Leichhardts-Konzepts an / Immer mehr Gäste kommen
SCHWIELOCHSEE Mit neuen Ferienhäusern ist in diesem Jahr der Naturcampingplatz in Zaue zum Ferienhaus- und Campingpark "Ludwig Leichhardt" weiterentwickelt worden. Die Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Lieberose/Oberspreewald (TEG) setzt dieses Konzept fort.
Nach den Herbstferien ist Ruhe auf den Campingplätzen in Zaue, Goyatz und am Briesener See eingezogen. Heiko Jahn, Geschäftsführer der TEG, zieht eine Bilanz der Saison 2014, die besonders für Zaue eine positive Entwicklung aufzeigt. Über einen Geschäftsbestellungsvertrag bewirtschaftet die Schwielochsee-Tourist GmbH seit vier Jahren den Platz, der sich im Eigentum der Gemeinde Zaue befindet. "Im Vergleich 2010 zu 2014 gibt es bei den Übernachtungszahlen eine Steigerung von 35 Prozent", sagt Heiko Jahn.
Mit den in diesem Jahr zum Saisonbeginn eingeweihten Ferienhäusern im skandinavischen Stil, aber spreewälderische individuell gestaltet, hat diese Entwicklung einen weiteren Schub erhalten. Insgesamt neun Häuser gibt es gegenwärtig auf dem Platz in Zaue. "Seit Ende Oktober sind sie zu Pfingsten sowie in den Ferienmonaten Juli und August 2015 ausgebucht", sagt er. "Entscheidend ist die Lage am See."
Das Marketingkonzept mit der Ausrichtung auf Ludwig Leichhardt soll weiterentwickelt werden. Darin sieht sich der Geschäftsführer auch nach der 9. Leichhardt-Konferenz, die am 23. Oktober zum ersten Mal in Cottbus stattgefunden hat, bestärkt. In Zusammenarbeit mit dem Tierpark Cottbus hat das Känguru-Pärchen Jack und Jill seine neue Heimat auf dem Campingplatz Zaue gefunden. Mit Jimba hat sich in diesem Jahr sogar Nachwuchs eingestellt. An den Tierpark soll nun ein Stroh-Känguru, übergeben werden, das dann dort auf das Leichhardt-Land aufmerksam macht.
"Warum wir hier Kängurus haben, das wird von Gästen oft gefragt", sagt Heiko Jahn. Die Verbindung zum Australienforscher Leichhardt werde mit großem Interesse aufgenommen und er verweist auf den Leichhardt-Trail, der im vergangenen Jahr fertig geworden ist. "Darauf sind wir stolz." Der Trail soll weiter ausgebaut werden. Jedes Jahr werde es etwas Neues geben.
Auch auf dem Campingplatz Zaue soll weiter gebaut werden. Der Parkplatz, der Eingangsbereich und die Waldklause stehen auf der Agenda. Es wird ein Gesamtkonzept entwickelt, das noch in der Gemeindevertretung vorgestellt und diskutiert werden muss. Mit den Interessen der Dauercamper, die über Jahre dem Platz treu geblieben sind, werden die Bauvorhaben abgestimmt. Fördermittel, die noch in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung stehen könnten, sollen genutzt werden. "Wenn wir Ende 2015 weiterbauen wollen, müssen jetzt im Winter die Anträge vorbereitet werden", erklärt Heiko Jahn. In der Vergangenheit habe es eine gute Zusammenarbeit mit der Investitionsbank des Landes gegeben – ebenso mit den Landkreisen.
"Investitionen sind auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen wichtig", sagt er. So seien in Zaue über die Schwielochsee-Tourist GmbH acht Mitarbeiter angestellt.
Der Platz am Briesener See ist noch nicht so weit entwickelt. Dort gibt es inzwischen die Anbindung des Radweges nach Lübben und ein neues Rezeptionsgebäude, in dem in diesem Jahr erstmals eine Kunstausstellung stattgefunden hat. Die sanitären Bedingungen haben sich mit dem Neubau ebenfalls grundlegend verbessert. Auf diesem Platz weist die Statistik bei Kurzurlaubern ein Plus von 38 Prozent im Vergleich der Jahre 2012 und 2014 aus. Das größte Problem ist gegenwärtig die Bewirtschaftung der Gaststätte. "Dazu wollen wir in der Gemeindevertretung Lösungen vorstellen", sagt Heiko Jahn. Ein kleiner Streichelzoo, ein Kinderspielplatz könnten das Angebot ergänzen.
Ganz anders ist die Situation beim Campingplatz in Groß Leuthen. Dort werde die TEG ihr Engagement definitiv zum 31. Dezember beenden. "Das wollten wir schon 2013. Die Zahlen sind nicht besser, eher schlechter geworden", so der Geschäftsführer. Auch die Umstellung des Marketingkonzepts mit der Orientierung auf den Gurkenradweg habe keinen Erfolg gebracht. "Die Gemeinde müsste in den Platz investieren oder einen Investor finden", betont er.