Australier schauen nach Cottbus



Schnappschuss vom Besuch von Dr. Barbara Baehr aus Brisbane (3.v.l.) am Leichhardt-Gymnasium.
Foto: Leichhard-Arbeitskreis
Lupe Schnappschuss vom Besuch von Dr. Barbara Baehr aus Brisbane (3.v.l.) am Leichhardt-Gymnasium. Foto: Leichhard-Arbeitskreis

Lausitzer Rundschau

Von Ulrike Elsner

 

Leichhardtjahr sorgt auch bei Gästen vom Fünften Kontinent für Überraschungen

Cottbus Im Leichhardtjahr 2013 wird Cottbus für Australier immer interessanter. Diese Erfahrung hat Werner Pfeil vom Leichhardt-Arbeitskreis gemacht. "Vor allem staunen unsere Gäste, über welche Originale wir verfügen", sagte er.

Drei für Leichhardt-Forscher besonders interessante Objekte werden derzeit in der dem 200. Geburtstag des Australienforschers gewidmeten Sonderausstellung im Marstall des Schlosses Branitz gezeigt. Es handelt sich um das "Protocoll-Buch der Schul-Conferenzen am Gymnasio in Cottbus (1820 – 1833)", den Band 3 der Tagebücher von Leichhardts Schwager Friedrich August Schmalfuß, der als Musik- und Zeichenlehrer in Cottbus lebte, sowie die Fürstlichen Tafelbücher Pücklers für die Jahre 1854 bis 1870.

Das kürzlich im Stadtarchiv entdeckte Protokollbuch belegt, dass der spätere Australienforscher sieben Jahre lang, nämlich von 1824 bis 1831 Gymnasiast in Cottbus war. Bisher waren auch Insider davon ausgegangen, dass Leichhardt nur zwei Jahre in Cottbus gelebt hat, bis er hier 1831 das Abitur ablegte.

In Pücklers Tafelbüchern wird Schmalfuß gleich neunmal erwähnt. "Bekannt sind das Interesse und die wiederholten Einladungen des Fürsten an Schmalfuß", erzählt Werner Pfeil. Der Weltreisende Pückler habe sie mit der Bitte verbunden, aus den Briefen des anderen Weltreisenden Ludwig Leichhardt vorgelesen zu bekommen.

Bei einer solchen Gelegenheit hat Schmalfuß den Fürsten gebeten, über Alexander von Humboldt eine Begnadigung Leichhardts beim König zu erwirken. Leichhardt hatte sich im Jahr 1842 dem Militärdienst in Preußen entzogen, weshalb ihm bei seiner Rückkehr eine Zuchthausstrafe drohte. Schmalfuß notierte im Tagebuch, dass er "am 8. März 1857 einen Brief von Humboldt mit der frohen Nachricht (erhielt), dass S.M. d. König seinen Schwager mittels Cabinetsorder vom 4. März begnadigt habe".

Werner Pfeil: "Die Australier erwarten von uns, dass wir sie den überaus reichen Fundus zu Leichhardt direkter erleben lassen." So hätten sie Interesse an Kopien des Briefwechsels zwischen Leichhardt und Schmalfuß, an einer deutschen Transkription der Texte sowie an deren Übersetzung ins Englische.

Auch eine Liste von 27 Farnen, die Leichhardt in Australien entdeckt hat, sollen von Cottbus aus auf den Weg nach Australien gehen. Zudem plant der Cottbuser Arbeitskreis eine Anfrage an die Berliner Humboldt-Universität zu einer Liste von Exponaten, die Leichhardt von einer seiner Expeditionen nach Berlin geschickt hat. "Wir tun alles, um den Australiern ein guter Partner zu sein", betont Werner Pfeil.


 

 
 
 

Datenschutzhinweise & Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die Inhalte und Funktionen der Website bestmöglich anzubieten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies zu Analyse-Zwecken.

Zur Datenschutzerklärung und den Cookie-Einstellungen.

Allen zustimmenEinstellungen

Datenschutzhinweise & Cookie-Einstellungen

Bitte beachten Sie, dass technisch erforderliche Cookies gesetzt werden müssen, um wie in unseren Datenschutzhinweisen beschrieben, die Funktionalität unserer Website aufrecht zu erhalten. Nur mit Ihrer Zustimmung verwenden wir darüber hinaus Cookies zu Analyse-Zwecken. Weitere Details, insbesondere zur Speicherdauer und den Empfängern, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. In den Cookie-Einstellungen können Sie Ihre Auswahl anpassen.

PHP Sitzung
Das Cookie PHPSESSID ist für PHP-Anwendungen. Das Cookie wird verwendet um die eindeutige Session-ID eines Benutzers zu speichern und zu identifizieren um die Benutzersitzung auf der Website zu verwalten. Das Cookie ist ein Session-Cookie und wird gelöscht, wenn alle Browser-Fenster geschlossen werden.
Google Analytics
Google Analytics installiert die Cookie´s _ga und _gid. Diese Cookies werden verwendet um Besucher-, Sitzungs- und Kampagnendaten zu berechnen und die Nutzung der Website für einen Analysebericht zu erfassen. Die Cookies speichern diese Informationen anonym und weisen eine zufällig generierte Nummer Besuchern zu um sie eindeutig zu identifizieren.