Auf Leichhardts Spuren unterwegs


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Zur Eröffnung des Leichhardt-Trails haben sich Bernd Boschan (links) und Holger Kelch die Hand gereicht.
Foto: Ingvil Schirling
Lupe Zur Eröffnung des Leichhardt-Trails haben sich Bernd Boschan (links) und Holger Kelch die Hand gereicht. Foto: Ingvil Schirling (Bild 2/2)

Lausitzer Rundschau

Von Ingvil Schirling
 

Wander- und Radweg verbindet jetzt Cottbus mit dem Schwielochsee und Oberspreewald

Byhleguhre Cottbus und der Oberspreewald haben ein Denkmal mehr für ihren berühmten Sohn. Keines aus Glas oder Beton, sondern eines zum selbst Erfahren – zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Der Leichhardt-Trail ist eröffnet.

Ein schwarzes Känguru auf gelbem Grund, darunter ein Pfeil in die gewünschte Richtung. Diese Ausschilderung weist seit dem gestrigen Donnerstag offiziell auf den Ludwig-Leichhardt-Trail hin. Auf den Spuren des berühmten Australienerforschers führt er über 55 Kilometer von dessen Geburtsort Trebatsch nach Süden. Es geht am Schwielochsee entlang über Goyatz und Mochow nach Byhlen/Byhleguhre, von dort in südöstlicher Richtung über Schmogrow und Briesen nach Cottbus, durch die Stadt und zum Branitzer Schloss.

Byhleguhre liegt etwa auf halber Strecke. Hier trifft der Gurkenradweg auf den Leichhardt-Trail – und dort haben sich gestern zwei wichtige Partner im 200. Geburtsjahr des berühmten Sohnes der Region die Hände gereicht: Cottbus' Bürgermeister Holger Kelch (CDU) und Oberspreewalds Amtsdirektor Bernd Boschan (parteilos). Jeweils aus Richtung Oberspreewald und aus Richtung Cottbus angeradelt, durchschnitten sie gemeinsam das Band und gaben den Ludwig-Leichhardt-Trail offiziell frei.

Der weltbekannte Wissenschaftler, der sich vor allem um die Erforschung des Inneren Australiens verdient gemacht hat, sei zwar "nicht nachweislich auf genau diesem Trail" gewandert, habe aber die Strecke zwischen seinem Elternhaus in Trebatsch und dem Gymnasium in Cottbus mehrfach zu Fuß zurückgelegt, sagte Bernd Boschan.

Damit hat der Weg einerseits kulturwissenschaftliche Bedeutung im Gedenken an den weltoffenen, gebildeten und abenteuerlustigen Sohn der Region. In Boschans Augen verbindet er andererseits auch dessen Geburtsort mit dem Schwielochsee als Brandenburgs größtem See, streift die Lieberoser Heide als großem und naturbelassenem Waldgebiet, "das wir mit der Internationalen Naturausstellung, der INA, bald noch mehr hervorheben wollen", so Boschan, und führt schließlich durch den lieblichen Wiesenspreewald Burgs bis nach Cottbus, "einer Perle der Lausitz", so der Amtsdirektor weiter. Der Trail vereint somit schöne und einzigartige Seiten der Region.

Im Festjahr zum 200. Geburtstag Ludwig Leichhardts werde der nach ihm benannte Weg dazu beitragen, das Erbe des großen Forschers touristisch zu vermarkten, aber auch den hier lebenden Menschen zu vermitteln, machte Boschan das Ziel der Aktion deutlich. Parallel dazu werde in Australien, wo Ludwig Leichhardt ein Volksheld ist, ebenfalls ein nach ihm benannter Trail eingerichtet.

"Wir können sehr stolz sein, dass ein Mensch, der am anderen Ende der Welt seine Spuren hinterlassen hat, in dieser Region geboren wurde", unterstrich Holger Kelch. Der Cottbuser würdigte das Engagement des Leichhardt-Arbeitskreises in Cottbus, "dessen ehrenamtlicher Arbeit wir viel zu verdanken haben". Boschan dankte dem Amt Burg und der Stadt Cottbus als "Partner, die mit uns an einem Strang in eine Richtung ziehen", sagte er mit Blick auf die Organisation unzähliger vielfältiger Veranstaltungen im Leichhardt-Jahr 2013. Gemeinsam habe man den berühmten Naturforscher entdeckt als "Möglichkeit, eine Regionalentwicklung zu initiieren", sagte er. Den Trail sieht er als "ein Beispiel, was wir miteinander erreichen können – auch ohne viel Geld – durch intensive Zusammenarbeit".

Der Rad- und Wanderweg ist teils asphaltiert, teils naturbelassen. Das Amt für Forstwirtschaft unterstützte die Aktion, indem es die naturbelassenen Teile so herrichtete, dass sie mit dem Rad gut befahrbar sind.

Begleitend zum Leichhardt-Trail ist in den Tourist-Informationen Cottbus Service, im Haus des Gastes in Burg und bei der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft TEG in Goyatz ein Flugblatt erhältlich. Neben einer detaillierten Karte des Rad- und Wanderweges und des Abschnittes durch Cottbus findet sich dort eine Kurzbiographie des Australienerforschers. Er wurde am 23. Oktober 1813 in Sabrodt, einem Ortsteil von Trebatsch, geboren.

 

Zum Thema:
Die erste geführte Radtour auf dem Leichhardt-Trail findet am Sonnabend, 4. Mai, statt, kündigt die TEG an. Start ist um 11 Uhr am Leichhardt-Museum in Trebatsch (ab 9 Uhr geöffnet). Gegen 16 Uhr ist Ankunft in Branitz. Um 17 Uhr wird im Schloss die Leichhardt-Ausstellung eröffnet; erwartet werden der australische Botschafter Peter Tesch und Kulturministerin Sabine Kunst. Für die Teilnehmer der Tour ist der Eintritt frei. Für den Rücktransport von Cottbus an den Schwielochsee ist eine Anmeldung unter 035478 179090 dringend erforderlich.

 

 

 
 
 

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