Vom Helden zum Mythos Australiens

Blickpunkt

Von Bernd Marx
 

Australienforscher Leichhardt wurde vor 165 Jahren zum letzten Mal lebend gesehen

Am 5. April 1848, vor 165 Jahren, wurde der Australienreisende, Entdecker und Naturforscher Ludwig Leichhardt (1813 bis 1850) aus Sabrodt vom Schwielochsee mit seiner siebenköpfigen Gruppe zum letzten Mal gesehen. Farmbesitzer Allan MacPherson und einer seiner Vorarbeiter waren die Letzten, die die Mitglieder der 3. Ludwig- Leichhardt-Expedition lebend gesehen haben. Ihr Verschwinden im Outback gehört zu den größten Rätseln der australischen Entdeckungsgeschichte. Zu recht?


An einer Wasserstelle, etwa 10 Kilometer vom Mount Abundance entfernt, hatte die Gruppe um Ludwig Leichhardt ihren ersten Lagerplatz nach dem Start zur Kontinentaldurchquerung, von der Ostküste Australiens zum Swan River an der Westküste (Militärposten in Fremantle bei Perth am Indischen Ozean), aufgeschlagen.

Gegen 15 Uhr des 5. April 1848 verabschiedeten sich der Farmbesitzer Allan MacPherson und sein Vorarbeiter von der Gruppe zum letzten Mal. Das Team bestand aus dem Expeditionsleiter Ludwig Leichhardt und den sieben Mitstreitern: Adolph Classen, Arthur Hentig, Donald Stewart, Kelly, Thomas Hands sowie den beiden Aborigines Jimmy (Wommai) und Billy. Der Aborigines Jimmy war bereits Teilnehmer der 2. Leichhardt-Expedition von Dezember 1846 bis Juli 1847 gewesen.

Es war das letzte Lebenzeichen der Expedition.

Da die Gruppe nie ihr Ziel erreicht hat, man ging von einer dreijährigen Überlandreise aus, nahmen die Spekulationen um das rätselhafte Ende der Expedition schnell zu.

Aborigines erklärten Ende 1850, dass die Gruppe um Ludwig Leichhardt von ihnen getötet worden sei. Anfangs wollte kein Weißer die Nachricht der Ureinwohner ernst nehmen. Leichhardt galt als der große Held Australiens. Niemand konnte sich vorstellen, dass er mit seiner Gruppe ein so tragisches Ende gefunden haben sollte.

Nur zögerlich wurden die ersten Suchexpeditionen ausgesandt.  Da die Angaben der Ureinwohner sehr vage waren, suchte man nur die nähere Umgebung um den Warrego River ab.

In den folgenden Jahren wurden immer wieder Spuren einer Expedition von Weißen im Outback ausgemacht. Man fand überwiegend Spuren von Pferden und Rindern. Aber auch Funde von menschlicher Tätigkeit (Bau von Wasserlöchern) und Lagerung (Einkerbungen in Baumreihen) wurden gesichtet.
 
Erst 20 Jahre später, im Jahre 1871, wurden am Wasserloch von Wantata (Bundesstaat Queensland) unzählige Spuren einer Expedition von Weißen gesichtet. Der Fundort entsprach auch den Angaben der meldenden Aborigines vom Tod der Leichhardt-Gruppe im Jahre 1850.

Allerdings waren die Sichtung, die Registrierung, die Lagerung und die Aufbewahrung der Artefakte durch die nicht fachlich ausgebildete Polizeieinheit im Jahre 1871 unsachgemäß.  Es liegt die Vermutung nahe, dass die damaligen Funde, dazu gehören auch menschliche Skelettteile, im Laufe der Jahre vernichtet wurden.

Für den Autor des Beitrages verdichten sich die Vermutungen, dass es sich bei den Opfern am Wasserloch von Wantata, um die Mitglieder der 3. Ludwig-Leichhardt-Expedition von 1848 handelt.

Das würde auch bedeuten, dass Ludwig Leichhardt, der „Humboldt“ Australiens, dort im Jahre 1850 seinen tragischen Tod gefunden hat.
Nach Auffassung des Autors und der Zuordnung von Funden im Outback, ging die 3. Ludwig-Leichhardt-Expedition von 1848 vom Mount Abundance bis zur Militärstation Victoria bei Port Essington.  Allerdings fand die Gruppe im Jahre 1849 die Station schon geschlossen vor.

Das neue Ziel von Leichhardt war nicht mehr der Swan River, sondern das Herz Australiens, die Region um die heutige Stadt Alice Springs. Auch hier lassen sich spektakuläre Funde einer Expedition von Weißen auf der heutigen Strecke vom Kakadu Nationalpark  bis nach Alice Springs nachweisen. Auf dem Weg nach Osten, zur Stadt Brisbane, wurde die Gruppe um Ludwig Leichhardt dann überfallen und getötet.

 
 
 

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