Punktgenaue Malerei – inspiriert von den Aborigines

Rangsdorf Mütter und Kinder sind die neuesten bevorzugten Motive der Rangsdorfer Künstlerin Alexandra Liese. „Ich habe mich intensiv mit meinen Muttergefühlen auseinandergesetzt“, sagt die Mutter zweier Söhne. Sie malt Gesichter, die Zuwendung und Geborgenheit widerspiegeln; Erdfarben dominieren. Und auf jedem der großformatigen Bilder finden sich Elemente des Dot Painting, der traditionellen Zeichen- und Maltechnik der australischen Aborigines. Dabei setzen sich die Darstellungen aus tausenden Punkten und Tupfern zusammen.

Vor 17 Jahren bereiste Alexandra Liese den Kontinent. Seitdem beschäftigt sie sich mit der Geschichte, Kultur und Kunst der Aborigines, die voller Zeichen und Symbole ist. Besonders beeindruckt ist sie von der Erd- und Naturverbundenheit: „Sie halten sich nicht für die Krönung der Schöpfung, für sie ist beispielsweise ein Baum oder Stein, einfach alles in der Natur gleichberechtigt und bewahrenswert.“ Auch deshalb lässt sie sich immer wieder gern von der Kunst der Aborigines inspirieren.

Sie malt, seit sie denken kann

So kommt es nicht von ungefähr, dass Alexandra Liese vom Ludwig Leichhardt-Museum in Tauche (Landkreis Oder-Spree) eingeladen wurde, dort ab dem 30. März ihre Werke auszustellen. Leichhardt kam 1842 erstmals nach Australien, unternahm insgesamt drei Expeditionen zur Erforschung der Fauna, Flora und Geologie des damals noch weitestgehend unbekannten Kontinents und beschrieb das neu entdeckte Gebiet, Klima und Wetter, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Aborigines in seinen Tagebüchern.

Das Malen gehört zu Alexandra Liese, seit sie denken kann. „Ich habe schon immer gern gemalt, gezeichnet, collagiert“, erinnert sie sich. Sie besuchte fünf Jahre lang eine Kunstschule, studierte aber auch Pädagogik und Betriebswirtschaft und arbeitete branchenspezifisch, bevor sich schließlich ihre Liebe zur Kunst durchsetzte: „Ich merkte, alles, was ich möchte, ist malen und Kinder im Malen unterrichten“. Alexandra Liese malt im eigenen Atelier, kombiniert Acryl- und Ölfarben sowie Blattgold. Sie gibt vertretungsweise Kunstunterricht an der Rangsdorfer Grundschule, leitet Kindermalkurse, wirkt mit bei Kinderkunstprojekten. „Wenn die Kinder sich über ihr fertiges Bild freuen, geht mein Herz auf“, sagt Alexandra Liese, die sich auch für die Integration von Flüchtlingskindern einsetzt. „Akzeptanz ist Erziehungssache. Warum sollte man jemanden ablehnen, nur weil er anders ist? In Wirklichkeit ist es doch besser, dass wir alle verschieden sind. Das erfahren Kinder, wenn sie zusammen malen.“

Vor einigen Jahren entdeckte Alexandra Liese eine weitere künstlerische Leidenschaft für sich: das Schreiben. Fasziniert von Australien, hatte sie plötzlich diese Geschichte im Kopf: Der Aborigine-Junge Eualldo nimmt Leo, einen Jungen aus Deutschland, mit auf eine Abenteuerreise und erzählt ihm von Australien, der Kultur der Aborigines und der atemberaubenden australischen Tierwelt. So schrieb und illustrierte sie ihr erstes Kinderbuch. „Ich wollte Kindern zeigen, wie wichtig es ist, offen gegenüber fremden Kulturen und Traditionen zu sein.

Mit „Leos Traumreise 2. Auf geht’s nach Australien!“ legte Alexandra Liese inzwischen nach. Dieses Mal nimmt Leo seinen kleinen Bruder Aaron mit auf eine unvergessliche Abenteuerreise durch Australien. Beide Brüder lernen dort zwei Aborigine Zwillingsschwestern kennen. Dass Alexandra Liese die Geschichte so anlegte, hat mit ihrem eigenen Leben zu tun: Sie ist eine Zwillingsschwester. Mit „Malen was das Zeug hält. Kunst macht Spaß!“ hat Alexandra Liese auch ein Sachbuch veröffentlicht. Die Autorin ist überzeugt davon, dass jeder Mensch eine künstlerische Seite in sich trägt. An zahlreichen Beispielen kann der Leser die Entstehung eines Bildes Schritt für Schritt mitverfolgen.

Sie ist ihre eigene Verlegerin

Alexandra Liese schreibt und illustriert ihre Bücher nicht nur – sie übernimmt auch Satz und Layout und bringt die Werke im Eigenverlag heraus – in Deutsch, Russisch und Englisch!

Mit dem nächsten Buch – wieder eins für Kinder – hat sie schon begonnen. Die Hauptperson wird ein kleiner Junge sein, der lernt, wie wichtig es ist, nie aufzugeben. „Es soll spannend werden und wird auch wieder um Akzeptanz und Toleranz gehen“, so Alexandra Liese. Als Inspiration dient übrigens das Schicksal ihres Vaters, der als Achtjähriger nach einem schrecklichen Unfall mit nur einem Bein weiterleben und neu laufen lernen musste, sich aber nie unterkriegen ließ und Tennis und Fußball spielte. „Er war der seelisch stärkste Mann, den ich kannte“, so Alexandra Liese. Ganz Papas Tochter, lebt sie ihren Traum und geht zielstrebig ihren Weg. Umso mehr freut sich Alexandra Liese, dass sie ihre Kunst bald auch in unseren Gefilden öffentlich zeigen kann: „Im zweiten Halbjahr darf ich im Kreishaus Luckenwalde ausstellen. Das ist eine herrliche Ausstellungsfläche. Darauf freue ich mich schon sehr.“ Katrin Schwarz

Info-Kasten Alexandra Liese:

Alexandra Liese wurde 1974 in Moskau geboren. 1999 kam sie nach Deutschland. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Söhnen, sechs und zehn Jahre alt, in Rangsdorf.

Ausstellung

Ausstellung und Buchpräsentation der Rangsdorfer Künstlerin und Autorin Alexandra Liese im Ludwig-Leichhardt-Museum, Sawaller Straße 2, 15848 Tauche (Oder-Spree-Kreis) Vernissage am Donnerstag, dem 30. März, 19 Uhr

Veröffentlichungen

Kinderbücher: „Leos Traumreise. Abenteuer in Australien“ (ISBN 978-3-00-043830-1) und „Leos Traumreise 2. Auf geht’s nach Australien!“ (ISBN: 978-3-00-050024-4)

Sachbuch: „Malen was das Zeug hält. Kunst macht Spaß!“, ISBN: 978-3-9817988-1-4

Die Bücher sind auch als E-Book und Kindle-Edition erhältlich.

Mehr Infos www.atelierliese.com

 
 
 

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