Ludwig Leichhardt kommt nicht in die Ecke

Der Kaffenkahn kam von Fürstenberg an der Havel über Berlin, mit Zwischenstopp am Technikmuseum, zum Schwielochsee. An Bord waren Hieronymus Leichhardt alias Winfried Rekitt sowie die Bootsführer und –eigner Peter Alker und Olaf Hinz.
Foto: Thomas Seifer
Lupe Der Kaffenkahn kam von Fürstenberg an der Havel über Berlin, mit Zwischenstopp am Technikmuseum, zum Schwielochsee. An Bord waren Hieronymus Leichhardt alias Winfried Rekitt sowie die Bootsführer und –eigner Peter Alker und Olaf Hinz. Foto: Thomas Seifer (Bild 1/4)
Der 200. Geburtstag des Australienforschers Ludwig Leichhardt bestimmte 2013 das gesellschaftliche Leben im Amt Lieberose/Oberspreewald.
Foto: Agentur
Lupe Der 200. Geburtstag des Australienforschers Ludwig Leichhardt bestimmte 2013 das gesellschaftliche Leben im Amt Lieberose/Oberspreewald. Foto: Agentur (Bild 2/4)
Zur Eröffnung des Leichhardt-Trails schnitten im Mai Amtsdirektor Bernd Boschan (l.) und der Cottbuser Bürgermeister Holger Kelch das symbolische Band durch und reichten sich die Hand.
Foto: is
Lupe Zur Eröffnung des Leichhardt-Trails schnitten im Mai Amtsdirektor Bernd Boschan (l.) und der Cottbuser Bürgermeister Holger Kelch das symbolische Band durch und reichten sich die Hand. Foto: is (Bild 3/4)
Bundespräsident Joachim Gauck besuchte Anfang Oktober mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt den Erntedankgottesdienst in der Straupitzer Schinkelkirche.
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Lupe Bundespräsident Joachim Gauck besuchte Anfang Oktober mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt den Erntedankgottesdienst in der Straupitzer Schinkelkirche. Foto: dpa (Bild 4/4)

Lausitzer Rundschau

Von Ingrid Hoberg

Touristiker des Amtes Lieberose/Oberspreewald und Goyatzer Schule setzen weiter auf den Namen des Forschers

STRAUPITZ/LIEBEROSE Der Australienforscher Ludwig Leichhardt, dessen 200. Geburtstag 2013 mit zahlreichen Veranstaltungen im Amt Lieberose/Oberspreewald gefeiert worden ist, wird im neuen Jahr nicht in Vergessenheit geraten. Die neu geknüpften Kontakte bis auf den fünften Kontinent werden weiterhin das Leben im Spreewald mitgestalten. Im Amtsgebiet sollen 2014 die touristischen Angebote weiter ausgebaut werden.

"Es ist uns massiv gelungen, über Leichhardt das Amt Lieberose/Oberspreewald in die Öffentlichkeit zu rücken", stellt Amtsdirektor Bernd Boschan fest. "Wir haben nachhaltige Angebote im Tourismus auf die Schiene gebracht."

Es seien steigende Übernachtungszahlen zu verzeichnen – und auch der Tagestourismus weise einen deutlichen Zuwachs auf. In Zusammenarbeit mit der Aquamediale habe die gesamte Mannschaft gezeigt, welch hoher Anspruch erfüllt werden kann. "Es war ein Ziel, bei dem wir nicht wussten, ob wir das schaffen. Doch es ist gut gelaufen und wir haben sogar mehr Veranstaltungen als geplant realisiert", ergänzt der Amtsdirektor zufrieden. Nur ein Vorhaben sei nicht umgesetzt worden: die Teilnahme von australischen Sportlern am Leichtathletik-Meeting in Cottbus. Dort habe sich die Stadt aus dem Projekt zurückgezogen. Auch manche unvorhergesehene Situation war zu meistern, beispielsweise als ausgerechnet während der Anreise des Kaffenkahns die Schleusenwärter streikten. "Das gelungene Jubiläumsjahr ist das Ergebnis guter Zusammenarbeit aller beteiligten Partner", sagt Boschan.

Arbeitskreis bleibt

Es haben sich in der Vorbereitungs- und Festzeit viele neue Kontakte, auch bis nach Australien, ergeben. "Wir haben wöchentlich Anfragen oder erhalten Informationen per E-Mail." Der Arbeitskreis hat sich nicht aufgelöst, als "Leichhardt 200 +" wird er weiterarbeiten. Es gibt Abstimmungen zu einem Gegenbesuch. "Auf australischer Seite wird 2014 der 170. Jahrestag des Starts der ersten Leichhardt-Expedition gewürdigt. Das ist dort ein wichtigeres Datum als sein 200. Geburtstag in Deutschland", erklärt der Amtsdirektor.

Zu den nachhaltigen Kontakten gehört nicht nur die Verbindung auf offizieller Ebene zur australischen Botschaft in Berlin, zum ehemaligen Botschafter Peter Tesch. Die einwöchige internationale Bildungskonferenz "Eyes' 13", an der neben Gastgeber Deutschland Jugendliche aus acht europäischen Ländern und Australiens teilnahmen, ist ein Ereignis, das mit viel Engagement an der Schule umgesetzt wurde und nachwirkt. Zum einen sind persönliche Kontakte von Schülern initiiert worden, zum anderen sind an der Schule interessante Themen aufgegriffen worden. Die Schule ist ein fester Anker im ländlichen Raum geworden. "Wir haben die Kapazitätsgrenzen erreicht, vor sechs, sieben Jahren hat die Schließung gedroht", sagt Boschan. Drei Jahrgänge werden dreizügig unterrichtet. "Mehr geht nicht", betont er. Doch auch die anderen Schulen des Amtes sind gut aufgestellt. An der Grundschule in Lieberose gibt es einen gemeinsamen Unterricht, in dem Schüler mit unterschiedlichem Förderschwerpunkt in die Klassen integriert werden (Inklusion), die Von-Houwald-Grundschule in Straupitz bietet Sorbisch/Wendisch-Unterricht an.

Der Amtsdirektor sieht die Schulen mittelfristig gesichert und verweist darauf, dass im Amtsausschuss Beschlüsse einstimmig gefasst wurden, wenn es um die Ausstattung von Schulen, Kitas und Jugendklubs ging. "Es werden die Einzugsräume betrachtet", sagt er. Zu den Akten gelegt sei, dass man sich zwei Jahre mit sich selbst beschäftigt habe, inzwischen gehe es um die Region, um die gleichberechtigte Behandlung – egal, ob es um Schulen oder Feuerwehren geht.

Aufwind durch Zuzug

Positive Effekte sieht der Amtsdirektor bei der demografischen Entwicklung. Ein leichtes Plus ist in Byhleguhre-Byhlen, Neu Zauche und Schwielochsee zu verzeichnen, die Waage halten sich die Einwohnerzahlen in Straupitz, Spreewaldheide, Alt Zauche-Wußwerk. Rückgänge gibt es in Lieberose und Jamlitz. Bernd Boschan beobachtet einen Trend zur Rückkehr von jungen Leuten aufs Land. "Zuzüge kommen aus dem Berliner Raum, aber auch aus dem Landkreis Spree-Neiße", sagt er. Während die Berliner den Naturraum suchen, vermutet er, dass in seinem Amt die Grundstückspreise günstiger sind als andernorts im Spreewald. Vom Schwielochsee in Richtung Berlin zu pendeln, ist kein Problem, aber aus der Lieberoser Ecke gibt es nicht einmal eine direkte Verbindung in die Kreisstadt Lübben. Deshalb ist der Bürgerbus unverzichtbar. "Der Bus hat sich etabliert, wir haben eine stabile Nachfrage", so der Amtsdirektor. Mit der RVS gibt es halbjährlich eine Anpassung der Fahrzeiten.

 

 
 
 

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